Ich bin Hermann. Geboren wurde ich Anfang der 80er Jahre in Heidelberg. Meine Schulzeit, Abitur und Zivildienst verbrachte ich im Madonnenland. Meine Studienabschlüsse erwarb ich in Franken, Andalusien und Nordrhein-Westfalen. Nun lebe ich in Süddeutschland. Ich führe ein einfaches und geordnetes Leben in einem sehr gewöhnlichen, fast spießigem Umfeld. In diesem versuche ich nicht aufzufallen. Ich habe ein strukturiertes Leben ohne große Sorgen. Ich fotografiere und schreibe gern, interessiere mich für Renaissance und Impressionismus, mag gern Oper und Ballett, pflege meine Freundschaften, bin gern in der Natur und achte auf meine Gesundheit. Ich bin beruflich Führungskraft in einem Konzern und nebenberuflich ehrenamtlicher Richter. Ich trenne meine Arbeit strikt von meinem Privatleben.
Denken ist für mich Lebendigkeit. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben und versuche zu verstehen, was ich sehe. Das Wichtigste für mich ist das Lernen, die Bildung und das Sammeln von Wissen. Dies kann nur durch ein einfaches Leben geschehen. Nachdem ich Besitz, Verpflichtungen und Beziehungen auf das Wesentliche reduziert hatte, fand ich die Muße zum Beobachten, Fotografieren und Nachdenken. Erkenntnisse entstehen aus dem Denken meiner subjektiven Wahrnehmung. Dabei versuche ich mein Denken zu lenken und eine gewisse Denkhygiene zu entwickeln. Jede Wirklichkeit darin ist subjektiv. Sie hilft mir, mein Leben zu gestalten und meine Umwelt und die Menschen besser nachzuvollziehen.
Denn ich nehme meine Umwelt, mein Umfeld und die westliche Gesellschaft sehr negativ wahr. Mir gefällt immer weniger, was ich sehe: Neid, Materialismus, Müll, Verschwendung, Gedankenlosigkeit, Konkurrenz, Verdrängung, Einfalt und Oberflächlichkeit.
Mir gefällt nicht, wie wir heute leben. Deshalb versuche ich, anders zu sein. Ich bin Individualist, Minimalist, Spinner und Querulant. Im Privaten lebe ich nach meinen Maximen: Provozieren statt zustimmen. Ärgern statt nicken. Anregen und aufregen statt aufgeben. Auffallen statt unter den Tisch fallen. Aufstehen und trommeln statt sitzen und klatschen. Anders leben statt andere Leben kopieren.
Ich bewege mich zwischen jugendlichen Revolutionsgedanken, dem Wunsch, die westliche Banalgesellschaft zu verlassen, meiner Selbsterkenntnis und der hoffentlich kommenden Altersmilde. Ich strebe nach Einsicht, Erkenntnis, Austausch, sozialer und intellektueller Bereicherung.
Warum schreibe ich? Nun, nach Jahren des beruflichen Vorankommens möchte ich mich privat ein wenig nach außen öffnen. Ich möchte teilen, was ich denke und zu verstehen glaube. Ich möchte der Welt zeigen, wie ich die Welt sehe und erlebe. Ich wünsche mir sehr, dabei neue, interessante Menschen kennenzulernen, die ebenfalls den Mut haben, ihre Meinung zu sagen und konstruktiv, wertschätzend und offen zu diskutieren. Ich wünsche mir dazu Austausch und Diskussion mit Anderen, die so ganz anders sind und die sich noch trauen, selbst und anders zu denken.